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Zitat aus dem Artikel:
Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

Beitrag vom 26.11.2007, 14:59 --- New Child : Nordfriesland- Hinterm Deich gleich links --- : 15

Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte      <--- klicken für "schöne" Version mit Grafik
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Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

„Gabriel.“
Schon allein der Klang der Stimme des Königs ließ mein Herz erbeben. Ich verließ mein Posten am Eingang und betrat den Thronsaal. Zu meiner Linken stand ein Tisch, auf dem das Buch des Lebens lag, vor mir der Thron des allmächtigen Gottes. Ich trat in den Kreis immerwährenden Lichtes ein und schlug die Flügel vors Gesicht, um es zu bedecken, und kniete dann vor ihm nieder. „Ja, Herr?“
„Du hast dem Reich gut gedient. Du bist ein guter Bote. Bist nie von deinen Pflichten zurück geschreckt oder hast dich davor gedrückt. Nie hat dein Eifer nachgelassen.“ Ich neigte meinen Kopf, mich an seinen Worten erwärmend.
„Worum auch immer du mich bittest, ich werde es noch weitere tausend Male tun, mein König“, versprach ich.
„Daran habe ich keinerlei Zweifel, lieber Bote.“ Seine Worte waren in einem Ernst gesprochen, wie ich ihn noch nie bei ihm erlebt hatte. „Aber deine größte Aufgabe steht dir noch bevor, denn du sollst ein Geschenk zur Erde bringen. Sieh her.“
Ich blickte auf und sah eine Halskette, ein durchsichtiges Fläschchen an einer goldenen Kette, die an seiner ausgestreckten Hand hin und her schwang.
Ich wollte es gerade nehmen, als mich eine raue Stimme unterbrach. „Und welchen Schatz willst du diesmal zur Erde schicken?“
Bei dem respektlosen Ton erstarrte ich innerlich und der plötzliche Gestank drehte mir den Magen um. Einen solch fauligen Geruch konnte nur einer verströmen. Ich zog mein Schwert und drehte mich um, um gegen Luzifer zu kämpfen. Die Hand des Vaters auf meiner Schulter hielt nicht davon ab.
„Sorge dich nicht, Gabriel. Er wird keinen Schaden anrichten.“
Ich trat zurück und starrte den Feind Gottes an. Er war völlig verhüllt. Ein schwarzer Umhang umflatterte seine skelettartige Gestalt. Sein Körper, seine Arme und auch sein Gesicht waren davon bedeckt. Die Füße, die unter dem Gewand hervorschauten, hatten jeweils drei Zehen und Klauen. Die Haut an seinen Händen sah aus wie Schlangenhaut. Aus seinen Fingern wuchsen Krallen. Er zog sich das Cape noch tiefer ins Gesicht, um es vor dem Licht zu schützen, aber die Helligkeit tat ihm trotz allem noch weh. Erleichterung suchend wandte er sich mir zu. Ich konnte kurz sein totenkopfähnliches Gesicht sehen.
„Was starrst du mich denn so an, Gabriel?“, schnaubte er. „Bist du dermaßen erfreut, mich zu sehen?“
Ich hatte diesem gefallenen Engel nichts zu sagen. Aber das, was ich gesehen und gehört hatte, machte mich sprachlos. Ich erinnerte mich noch an die Zeit vor seinem Aufstand: Stolz in der vordersten Reihe unseres Heeres postiert, mit weit ausgebreiteten Flügeln, ein glänzendes Schwert haltend, hatte er uns inspiriert, uns genauso zu verhalten. Wer konnte ihm widerstehen? Der Anblick seines samtenen Haares und seiner pechschwarzen Augen hatte die Schönheit jedes anderen himmlischen Wesens bei weitem übertroffen.
Jedes Wesens eigentlich, außer natürlich unserem Schöpfer. Niemand verglich Luzifer mit Gott- außer Luzifer selbst. Wie er auf die Idee kam, derselben Anbetung würdig zu sein wie Gott, weiß nur Gott allein. Ich wusste jedenfalls nur, dass ich Luzifer seit seinem Aufstand nicht mehr gesehen hatte. Was ich jetzt vor mir sah, fand ich äußerst abstoßend.
Ich suchte nach einer Spur seines alten Glanzes, konnte jedoch keine entdecken.
„Deine Neuigkeiten müssen ja ziemlich dringend sein!“ Luzifer spie Gott die Worte geradezu entgegen, wobei er immer noch nicht das helle licht aushalten konnte.
Die Antwort meines Vaters lautete: „die Zeit ist gekommen für das zweite Geschenk.“
Die Gestalt unter dem Umhang bebte, als Luzifer kicherte. „Das zweite Geschenk also, ja? Ich hoffe, es funktioniert besser, als das erste.“
„Bist du von dem ersten enttäuscht?“, fragte der Vater.
„Oh nein, ganz im Gegenteil, ich war entzückt darüber.“ Einen knochigen Finger hebend, buchstabierte er zwei Worte in die Luft: F-R-E-I-E-R W-I-L-L-E.
„Du hast Adam Willensfreiheit zugestanden“, spottete Satan. „Und was für eine großartige Entscheidung er getroffen hat! Er hat sich für mich entschieden. Seit die Frucht vom Baum der Erkenntnis gepflückt wurde, halte ich deine Kinder gefangen. Sie sind gefallen. Schnell. Hart. Sie gehören mir. Du hast versagt. Hähähä.“
„Du redest so zuversichtlich“, entgegnete der Vater, und ich staunte darüber, wie viel Geduld er aufbrachte.
Luzifer trat vor, seinen Umhang um sich raffend. „Natürlich bin ich das. Ich hintertreibe alles, was du tust! Du machst die Herzen weich, ich verhärte sie. Du lehrst die Wahrheit, ich verdunkle sie. Du gibst Freude, ich stehle sie.“
Er drehte sich und stolzierte in dem Raum herum und prahlte mit seinen Taten. „Der Verrat Josefs durch seine Brüder – den habe ich eingefädelt. Als David Bathseba beim Baden beobachtete – auf den Gedanken habe ich ihn gebracht. Du musst zugegen, das war schon ziemlich gekonnt.“
„Gekonnt? Vielleicht. Aber wirkungsvoll? Nein. Ich weiß schon, was du vorhast, bevor du es selber weißt. Den Verrat an Josef habe ich dazu genutzt, mein Volk von der Hungersnot zu erlösen. Deine Verbannung des Mose wurde sein Wüstentraining. Und ja, David hat mit Bathseba Ehebruch begannen – aber er hat seine Sünde bereut! Und Tausende von Menschen sind durch sein Vorbild ermutigt worden und haben gefunden, was auch er damals fand – unendliche Gnade. Deine Lügen haben nur als Bühne für meine Barmherzigkeit gedient. Du bist immer noch mein Diener, Satan. Wann wirst du das endlich begreifen? Deine erbärmlichen Versuche, mein Wirken zu stören, begünstigen es nur noch. Jeden Akt, den du eingefädelt hast, um das Böse voran zu treiben, habe ich zum Guten verwendet.“
Satan fing jetzt an zu knurren – ein kehliges, wütendes Knurren. Leise zunächst, aber dann lauter, bis der Raum mit einem Gebrüll erfüllt war, das die Grundfesten der Hölle erschüttert haben muss.
Der König war dadurch allerdings nicht weiter beunruhigt.
„Fühlst du dich nicht wohl?“
Luzifer schlich durch den Raum, laut schnaubend, nach Worten suchend, die er sagen könnte. „Zeige mir, oh König des Lichts, zeige mir einen einzigen Menschen auf der Erde, der immer das Richtige tut und deinem Willen gehorcht.“
„Du traust dich, das zu fragen? Du weißt, es braucht nur einen einzigen Vollkommenen zu geben, einen einzigen ohne Sünde, der für all die anderen stirbt.“
„Ich weiß, was du vor hast – aber du bist gescheitert! Kein Messias wird aus deinem Volk kommen. Es gibt niemanden, der ohne Sünde ist. Nicht einen einzigen.“ Er wandte sich wieder dem Tisch zu und fing an, die Kinder aufzuzählen. „ Nicht Mose. Nicht Abraham. Nicht Lot. Nicht Rebekka. Nicht Elia...“
Der Vater erhob sich von seinem Thron und erzeugte dabei eine Woge heiligen Lichtes, so intensiv, dass Luzifer rückwärts stolperte und hinfiel. „Das sind meine Kinder, über die du dich mokierst“, dröhnte Gottes Stimme. „Du glaubst, dass du viel weißt, gefallener Engel, aber du weißt so wenig Dein Denken ist im Tal des Selbst verhaftet. Deine Augen sehen nichts als die eigenen Bedürfnisse.“
Der König ging hinüber und griff nach dem Buch. Er hielt es Luzifer hin und befahl: „Komm, Lügner, ließ den Namen des Einen, der deine Tore erstürmen wird.“ Satan erhob sich langsam aus einer gebückten Haltung. Wie ein wachsamer Wolf ging er in einem großen Kreis zu dem Tisch, bis er davor stand und das Wort las: “Immanuel!“
„Immanuel?“ murmelte er vor sich hin und sprach dann in ungläubigem Tonfall. „Gott mit uns?“ Zum ersten Mal wandte sich die vermummte Gestalt dem Gesicht des Vaters zu. „Nein. Nicht einmal du würdest das tun. Nicht einmal du würdest soweit gehen!“
„Du hast mir nie geglaubt, Satan.“
„Aber...Immanuel! Der Plan ist verrückt! Du weißt nicht, wie es auf der Erde ist! Du hast keine Ahnung, wie dunkel ich sie gemacht habe. Sie ist verdorben. Sie ist böse. Sie ist...“
„Sie gehört mir!“, verkündete der König. „Und ich werde mir zurück holen, was mir gehört. Ich werde Mensch werden. Ich werde fühlen, was auch meine Geschöpfe fühlen. Ich werde sehen, was sie sehen.“
„Aber was ist mit ihrer Sünde?“
„Ich werde Barmherzigkeit bringen.“
„Und was ist mit ihrem Tod?“
„Ich werde Leben schenken.“
Satan stand einfach nur sprachlos da.
Gott sprach: „Ich liebe meine Kinder. Die Liebe nimmt dem geliebten Menschen nicht die Freiheit, sondern Liebe nimmt die Furcht. Und Immanuel wird einen Stamm furchtloser Kinder hinterlassen. Sie werden dich und deine Hölle nicht fürchten.“
Bei diesem Gedanken trat Satan einen Schritt zurück. Sein Rückzug war schwach.
„Das-... das werden sie doch!“
„Ich werde alle Sünden wegnehme. Ich werde den Tod wegnehmen. Ohne Sünde und Tod hast du keine Macht mehr.“
Satan ging nervös auf und ab, wobei er unablässig seine sehnigen Fäuste öffnete und wieder schloss. Als er schließlich innehielt, stellte er die Frage, die selbst ich mir stellte: „Warum? Warum tust du das?“
Die Stimme des Vaters war tief und sanft. „Weil ich sie liebe.“
Die beiden standen sich gegenüber. Keiner von ihnen sprach. Ich hatte die beiden Extreme des Universums vor mir. Gott in einem Gewand aus Licht, jeder Faden hell erstrahlend. Satan eingehüllt in das Böse, wobei das Gewebe seines Gewandes zu krabbeln schien. Friede stand da im Gegensatz zur Panik. Weisheit stand Torheit gegenüber. Einer fähig zu retten, der andere brennend in dem Wunsch zu zerstören.
Ich habe viel darüber nachgedacht, was als Nächstes passierte. Obwohl ich den Augenblick unzählige Male Revue passieren lassen habe, bin ich immer noch genauso verblüfft wie im ersten Augenblick. Nicht in meinen kühnsten Träumen hätte ich gedacht, dass mein König tun würde, was er dann tat. Hätte er gefordert, Satan solle verschwinden, wer hätte das in Frage gestellt? Hätte er dem Satan das Leben genommen, wer wäre darüber traurig gewesen? Hätte er mich aufgefordert, den Satan anzugreifen, hätte ich es bereitwillig getan. Aber Gott tat nichts von alledem.
Aus dem Lichtkreis reichte seine ausgestreckte Hand heraus. Von seinem Thron erfolgte eine aufrichtige Einladung. „Willst du dich unterwerfen, willst du zu mir zurückkehren?“
Ich kenne die Gedanken des Satans nicht, aber ich glaube, dass für den Bruchteil einer Sekunde sein böses Herz weich wurde. Er hatte den Kopf laicht zur Seite geneigt, als ob er erstaunt darüber wäre, dass ihm ein solches Angebot gemacht wurde. Aber dann richtete er sich mit einem Ruck wieder auf und stand sehr gerade. „Wo wird die Schlacht stattfinden?“, fragte er herausfordernd.
Der Vater seufzte über den Widerstand des Engels der Finsternis. „Auf einem Hügel namens Golgatha.“
„Wenn du es soweit entfernt haben willst.“ Satan grinste, drehte sich auf dem Absatz herum, ging zum Eingang hinaus und schwang sich in den Himmel empor.
Der Vater stand einen Augenblick lang reglos da und wandte sich dann wieder dem Buch zu. Das letzte Kapitel aufschlagend, las er langsam Worte, die ich nie zuvor gehört hatte. Keine Sätze, sondern einfach nur Worte, jedes einzeln und dazwischen innehaltend: JESUS...NAGEL...KREUZ...GRAB...LEBEN.
Dann deutete er auf mich, und ich reagierte darauf, indem ich mich vor ihm niederkniete. Er überreichte mir die Halskette und erklärte: „Dieses Gefäß enthält die Essenz meiner selbst; es ist ein Same. Der in den Leib eines jungen Mädchens gelegt werden soll. Ihr Name ist Maria. Sie gehört zu meinem auserwählten Volk. Die Frucht aus diesem Samen ist der Sohn Gottes. Bring ihn zu ihr.“
„Aber wie soll ich sie erkennen?“ fragte ich.
„Mach dir darüber keine Sorgen. Du wirst sie erkennen.“
Ich konnte den Plan Gottes nicht begreifen, aber das war auch nicht entscheidend. Entscheidend war jetzt mein Gehorsam. Ich senkte meinen Kopf und er legte mir die Kette um den Hals. Erstaunlicherweise war die kleine Glasphiole nicht mehr leer. Sie strahlte von innen her.
„Jesus. Sag ihr, sie soll ihren Sohn Jesus nennen.“

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