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Zitat aus dem Artikel:
Die Weihnachtszeitung

Beitrag vom 20.12.2005, 00:50 --- xmas-Dream : Zwischen Abendrot und Morgenrot...Quatsch: Baden-Württemberg Nähe Stuttgart --- : 1198

Die Weihnachtszeitung      <--- klicken für "schöne" Version mit Grafik
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1. Dezember - Die Mäusefamilie

Wenn ein Besucher in das Haus der Familie Wagner kommt, fällt ihm nichts Ungewöhnliches auf. Ein höflicher Vater öffnet ihm die Tür, eine freundliche Mutter führt ihn in das Wohnzimmer und bietet ihm eine Tasse Tee an. Sind die beiden Kinder Henrike und Michael in der Nähe, sagen sie dem Besucher artig Guten Tag und laufen dann wieder in ihre Kinderzimmer, um mit ihrer Eisenbahn oder ihrem Puppenhaus zu spielen. Wie sollte ein Besucher auch ahnen, dass in diesem Haus noch eine weitere, eine ganz kleine Familie lebt? Das wissen nicht einmal die Wagners selbst. Keiner hat bisher das winzige Mäuseloch im Wohnzimmer neben dem Kamin entdeckt. Dort wohnt, ganz heimlich und versteckt, die Mäusefamilie. Die Mäuse geben sich sehr viel Mühe nicht entdeckt zu werden: Sie verlassen ihr Mäuseloch nur nachts, wenn alle Menschen tief und fest schlafen. Zwar wundert sich die Mutter manchmal, wenn in der Küche eine Ecke vom Käse fehlt oder der Deckel der Keksdose nicht richtig geschlossen ist, doch glaubt sie, dass ihr Mann oder ihre Kinder die Übeltäter sind. Die Mäuse fühlen sich in der gemütlich eingerichteten Mäusewohnung sehr wohl. Hier gibt es ein hübsches Wohnzimmer mit lauter bunten, kuscheligen Sesseln auf die der Mäusevater besonders stolz ist. Er hat sie auf einem seiner nächtlichen Streifzüge entdeckt, sie lagen in einer Mülltonne und gehörten früher einmal in das Puppenhaus eines Menschenkindes. Sie haben genau die richtige Größe für Mäuse. Viele ihrer anderen Möbel haben die Mäuseeltern selbst gebastelt. Glücklicherweise ist Ludwig, der Mäusevater, ein begabter Handwerker und Molly, die Mäusemutter, geschickt im Nähen und Stricken. Für ihre beiden Kinder, das Mäusemädchen Milly und den Mäusejungen Karli, haben die Eltern erst kürzlich neue Betten aus Zigarrenkisten gebastelt. Mit Watte ausgelegt und einem farbenfrohen Stoff mit Blumenmuster überzogen, sind die Betten so herrlich weich, dass Milly und Karli es abends gar nicht abwarten können, sich hinein zu kuscheln. Auch heute abend sind sie gerade gutgelaunt dabei sich ihre Schlafanzüge anzuziehen, da hören sie plötzlich ein lautes Hämmern, das die Wände des Mäuselochs zum Beben bringt. Schnell stürmen die Mäuse zum Eingang des Mäuselochs und entdecken den Menschenvater, wie er einige Nägel an der Wand über dem Kamin anbringt. Die Menschenmutter hängt zwei große Kalender daran, deren Zahlen von 1 bis 24 reichen. Das können die Mäusekinder nicht verstehen, denn dass ein Monat mindestens 28 Tage hat, wissen sie genau. Molly berichtet ihren erstaunten Kindern, dass dies Adventskalender sind, die den Kindern die Zeit bis Weihnachten verkürzen sollen. Jeden Tag dürfen sie ein kleines Türchen öffnen, hinter dem ein Stück Schokolade versteckt ist. Milly und Karli sind begeistert und möchten mehr darüber erfahren, wie die Menschen Weihnachten feiern. Doch heute sind sie zu müde und kuscheln sich in ihre gemütlichen Zigarrenkistenbetten.

2. Dezember - Der Wunschzettel

Die Mäusekinder Milly und Karli sitzen wie so oft in ihrem Lieblingssessel im Mäusewohnzimmer. Sie nennen ihn auch ihren Beobachtungsposten, denn von hier aus hat man einen tollen Blick durch das Fenster der Mäuselochtür in das Wohnzimmer der Familie Wagner. Heute sind Henrike und Michael damit beschäftigt ihre Wunschzettel für Weihnachten zu schreiben. Doch sie können sich nicht recht einigen, was auf die Liste soll. Michael wirkt verzweifelt: Was wünscht er sich bloß am meisten? Das ferngesteuerte Auto oder das Computerspiel? Und da gibt es noch diese großartige Ritterburg! Sie ist in einem Schaufenster aufgebaut vor dem er oft stehen bleibt um sie zu bewundern. Während Michael hin und her überlegt blättert seine Schwester in einem Spielwarenkatalog. Sie betrachtet die Puppen mit ihren Puppenkleidchen und Möbelchen und notiert sich Seitenzahlen auf einem Zettel. Milly kann die Kinder nicht verstehen. Sie blickt in das Wohnzimmer und sieht die große Spielzeugkiste voller Autos und Puppen vom letzten Weihnachten. Milly fragt sich, warum die Kinder jedes Jahr neue Spielsachen haben möchten wenn sie ihnen später doch nicht mehr gefallen. Bei der Mäusefamilie geht es Weihnachten viel bescheidener zu. Ludwig und Molly, die Mäuseeltern, stellen alle Weihnachtsgeschenke für ihre Kinder selbst her. Milly hat ihre Lieblingspuppe schon seit vielen Jahren und spielt immer noch sehr gern mit ihr. Jedes Jahr näht die Mutter ein neues Puppenkleidchen das Milly dann zu Weihnachten geschenkt bekommt. Und weil Karli im Winter immer so kalte Füße hat wünscht er sich dieses Jahr wieder ein Paar selbstgestrickte Socken.

3. Dezember - Weihnachtsschmuck

In der gemütlichen Mäusewohnung gibt es heute eine große Aufregung. Die Mäusekinder Milly und Karli und ihre Eltern Molly und Ludwig tummeln sich um die Mauselochtür. Von hier aus blicken sie gespannt durch das kleine Fenster in das Wohnzimmer der Familie Wagner. Dort stapeln sich Kisten und Kartons aus denen Tannengirlanden und glänzende Metallkugeln hervorschauen. Inmitten der Kisten entdecken die Mäuse Michael und Henrike. Sie nehmen kleine Tannenbaumanhänger aus Schachteln und breiten sie auf dem Tisch aus. Die hübschesten sortieren die Kinder heraus um sie dieses Jahr an den Weihnachtsbaum zu hängen. Es gibt kleine Weihnachtsmannfiguren mit dicken Bäuchen und kleine Engel mit glänzenden Flügelchen. Währenddessen ist der Vater bemüht, eine lange Lichterkette zu entwirren, die zu einem großen Knäuel verknotet ist. Auch sie wird in einigen Wochen am Baum leuchten. "Schaut mal, die schönen bunten Sachen! Was haben die damit wohl vor?" fragt Milly. Das Mäusemädchen ist begeistert. Molly und Ludwig erklären ihren Kindern, dass die Menschen in der Weihnachtszeit ihre Häuser bunt schmücken. Früher taten sie das, um mit den Farben und Lichtern böse Geister zu verjagen. Heute möchte man durch den Weihnachtsschmuck eine gemütliche und behagliche Stimmung entstehen lassen. Die Mäuse können beobachten, wie Henrike und ihre Mutter silberne Sterne in die Fenster hängen. Schön sieht das aus, richtig festlich. Ludwig und Molly sind von dem herrlichen Schmuckwerk ganz entzückt. Sie beschließen, die Mäusewohnung auch zu dekorieren. Das wird eine Freude für Milly und Karli!

4. Dezember - Weihnachtsmalerei

Milly hat heute lange geschlafen. Sie hat vom Weihnachtsmann geträumt und von seinem fliegenden Schlitten mit den Rentieren. Doch jetzt kann sie nicht mehr einschlafen. Sie denkt: Hoffentlich kommt der Weihnachtsmann dieses Jahr auch zu mir. Doch das geht natürlich nicht, er würde nicht durch das Mäuseloch passen. Neben ihr, in dem anderen weich gepolsterten Zigarrenkistenbett, sitzt ihr Bruder Karli. "Bist du endlich aufgewacht, Schlafmütze? Komm, spiel mit mir!" Karli hat seine Spielsachen im Bett verteilt. Ein rotes und ein gelbes Holzauto fahren ein Rennen auf dem Kopfkissen. Die beiden Autos hat der Mäusevater für Karli geschnitzt und lackiert. Sie waren im letzten Jahr ein Weihnachtsgeschenk über das Karli sich besonders gefreut hat und obwohl die Autos schon viele Kratzer haben und die Farbe an einigen Stellen abblättert spielt er fast jeden Tag mit ihnen. Aber Milly mag nicht spielen. Sie zieht ihr rotes Kleid mit den weißen Tupfen darauf an und läuft zur Mäuselochtür. Was machen wohl Henrike und Michael? Die beiden Kinder haben es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Auf dem Tisch haben sie ihre Buntstifte und Tuschkästen ausgebreitet. Michael blättert in einem Malbuch. Es gibt ein Bild vom Weihnachtsmann, das kann Milly erkennen. Doch Michael entscheidet sich für die Abbildung eines festlich geschmückten Weihnachtsbaumes mit vielen Geschenken darunter. Er gibt sich beim Ausmalen große Mühe und achtet darauf, mit dem Stift nicht über die Ränder zu gelangen. Henrike nimmt ein weißes Blatt aus ihrem Zeichenblock und taucht einen Pinsel in die rote Tusche. Auf dem Papier entsteht ein freundlich lächelnder Weihnachtsmann. Henrike ist gut im Malen. Milly möchte das auch können. Sie beschließt, ein ganz tolles Bild zu zeichnen, von einer Weihnachtsmaus in einem Schlitten, der von vielen kleinen Flöhen gezogen wird. Das wird ein schönes Weihnachtsgeschenk für die Mäuseeltern!

5. Dezember - Der Schuhputztag

Henrike sitzt in ihrem Kinderzimmer auf dem Bett. Ihr ist langweilig. Da nimmt sie ihr Lieblingsbuch aus dem Regal. Es handelt von einem kleinen Hund der in einem Luftballon zum Mond fliegt. Aber heute hat Henrike keine Lust auf das Buch, sie lässt es aufs Bett fallen und beschließt, ihren Bruder Michael zu suchen. Aber Michael ist nicht in seinem Zimmer. Wo kann er bloß sein? denkt Henrike und läuft die Treppe hinunter. Komisch, im Wohnzimmer ist er auch nicht. Da entdeckt sie ihren Bruder im Flur vor dem offenen Schuhschrank sitzend. Michael wirkt ratlos. Da geht Henrike ein Licht auf. Natürlich, morgen ist ja Nikolaus! Heute Abend werden alle Kinder ihre Schuhe blank geputzt vor die Türen stellen. Für alle von ihnen, die artig waren, hält der Nikolaus eine Überraschung bereit, die sie morgen früh in ihren Schuhen finden werden. Schnell ist die Langeweile vergessen. Henrike blickt in den großen Schrank und betrachtet ihre Schuhe. Sofort findet sie die bunten Gummistiefel. Da würden sicher viele Süßigkeiten hereinpassen. Aber der Nikolaus würde sie für ein gieriges Kind halten. Sie entscheidet sich für ihre hübschen Lederhalbschuhe. Michael kann sich einfach nicht für ein Paar entscheiden. Er greift mit geschlossenen Augen in den Schrank und greift nach zwei Schuhen. Doch da hört er Henrikes schallendes Lachen und öffnet die Augen. Oh nein, denkt er, Mamas hochhackige Ausgehschuhe! Er stellt sie eilig zurück und greift nach seinen Turnschuhen. Die Kinder beginnen mit Tüchern den Schmutz von ihren Schuhen zu reiben. Henrike poliert ihre Lederschuhe mit etwas Schuhcreme bis sie glänzen. Der Nikolaus wird begeistert sein, freuen sie sich und sind gespannt auf den nächsten Morgen.

6. Dezember - Nikolaus

Als der Mäusejunge Karli heute Morgen aufwacht bleibt er noch eine Weile im Bett liegen. Er reckt sich und streckt sich. Dann greift er nach seinem kleinen gelben Holzauto. Traurig blickt er auf die vielen Kratzer im Lack. Eines der Holzräder ist zerbrochen. Karli hat nicht viel Spielzeug und manchmal beneidet er Henrike und Michael. Oft beobachtet er die Geschwister wie sie im Wohnzimmer in ihrer großen Spielzeugkiste kramen. Und in ihren Kinderzimmern haben sie sicher noch mehr Sachen. Aber die sind viel zu groß für Mäusekinder. Michaels elektrische Eisenbahn zum Beispiel ist doppelt so groß wie Karli. Doch er vergisst nicht, wie viel Mühe sich seine Eltern geben. Natürlich können sie nicht in ein Geschäft gehen und etwas kaufen. Ludwig und Molly basteln und bauen die meisten Dinge selbst. Deshalb ist sein kaputtes gelbes Holzauto auch ein besonderer Schatz für Karli. Ein Grummeln reißt ihn plötzlich aus seinen Gedanken. Oh nein, ein Gespenst ist unter meinem Bett! denkt er erschrocken. Aber es ist nur Karlis Magen der so laut knurrt. Zeit für ein Frühstück, beschließt er. Doch als er in seine Hausschuhe schlüpfen will ist da etwas im rechten Schuh. Ein schickes neues Holzauto! Es ist leuchtend gelb bemalt und an den Seiten prangen grüne Streifen. Und es ist das allerschönste Auto das Karli je gesehen hat. Schnell läuft er in die Mäuseküche. Da sitzt Milly mit ihrer Lieblingspuppe, die einen neuen kleinen Hut auf dem Kopf hat. "Guck mal, der Hut war in meinem Schuh! Der Nikolaus war heute Nacht bei mir!" ruft sie freudig. Glücklich präsentiert Karli sein neues Auto. Die Mäuseeltern Molly und Ludwig lächeln sich verschmitzt an.

7. Dezember - Der zweite Advent

Die ganze Familie Wagner sitzt gemütlich beisammen im Wohnzimmer. Auf dem Tisch wartet eine Kanne mit warmem Kakao für die Kinder und Kaffee für die Eltern. Leckere Lebkuchen stehen bereit und ein Teller mit Dominosteinen. Es ist der zweite Advent. Inmitten der Weihnachtsleckereien thront ein prächtiger Adventskranz aus Tannenzweigen. Um die vier Kerzen herum schmücken den Kranz viele kleine Schleifen und Strohsternchen. Die Mutter greift nach den Streichhölzern und zündet zwei der Kerzen an. Michael nimmt sich einen Schokoladenlebkuchen und betrachtet seine neue Playmobilfigur. Das kleine Polizeimännchen steckte gestern in seinem Turnschuh. Michael erinnert sich an den Nikolaustag. Gleich nach dem Aufwachen lief er zu seinen Schuhen. Er hatte sie extra auf Hochglanz poliert. Schon von weitem konnte er erkennen, das etwas darin steckte. Neben der Figur hatte der Nikolaus ihn mit Schokoladenkugeln, Mandarinen und Nüssen beschert. Auch Henrike ist nicht leer ausgegangen. Inmitten der Naschereien prangte in ihrem Schuh eine hübsche kleine Haarspange. Heute, am zweiten Advent, trägt Henrike ihre neue Spange stolz im Haar. Sie ist froh, dass der Nikolaus sie gestern nicht vergessen hat, wo er doch jedes Jahr an so viele Kinder denken muss. Henrike hatte auch ein bisschen Angst, nur eine Rute im Schuh zu finden. Von ihrer Mutter weiß sie, dass besonders freche Kinder vom Nikolaus mit einer Rute oder einem Kohlebrikett bestraft werden. Sie beschließt, von nun an noch viel artiger zu sein. Henrike will immer ihr Zimmer aufräumen und ihr Gemüse essen. Schließlich möchte sie auch den Weihnachtsmann nicht verärgern, wo doch in wenigen Wochen Weihnachten ist!

8. Dezember - Schneegestöber 1. Teil

An diesem Morgen werden die beiden Mäusekinder Milly und Karli von lautem Jubelgeschrei geweckt. Das können nur Michael und Henrike sein, denken sie. Schnell springen die beiden aus den Betten und schlüpfen in ihre Hausschuhe. Sofort möchten sie erfahren, was die beiden Menschenkinder heute erleben. Es ist ihr größter Spaß, durch das kleine Fenster der Mäuselochtür in das Wohnzimmer der Familie Wagner zu schauen. Schon oft haben sie die Geschwister beobachtet. Meistens machen es sich Michael und Henrike auf dem flauschigen Fußboden gemütlich. Dann blättern sie gemeinsam in bunten Bilderbüchern oder setzen ein Puzzle zusammen. Manchmal dürfen die beiden auch fernsehen, dann schauen Milly und Karli begeistert mit. Aber heute ist der Fernseher aus. Es liegt auch kein Spielzeug auf dem Teppich. Milly hüpft ungeduldig vor dem Fenster umher. "Wo sind die beiden bloß?" ruft sie aufgeregt. "Komm, wir schleichen uns heraus und sehen nach!" Obwohl Milly weiß, dass sie nie ohne ihre Eltern das Mauseloch verlassen darf, besonders nicht solange es draußen hell ist, öffnet sie die Tür einen Spalt. Als sie den ersten Fuß hinausgesetzt hat, kommt der zweite ganz leicht hinterher. Sie macht einen Schritt, und noch einen, und findet sich plötzlich mitten im Wohnzimmer der Wagners wieder. Milly kneift sich erschrocken in den Arm. Aua, denkt sie, das ist kein Traum, ich habe mich wirklich getraut! Stolz winkt sie Karli herbei. Zusammen laufen die beiden Mäuse ein Stück weiter und verstecken sich hinter einem Tischbein...Fortsetzung folgt.

9. Dezember - Schneegestöber 2. Teil

Da entdecken sie Henrike und Michael. Beide tragen dicke Wintermäntel und warme Stiefel. Eilig laufen die Kinder durch das Wohnzimmer auf die Terrassentür zu, die in den Garten führt. Michael rückt seine rote Pudelmütze zurecht und Henrike wirft sich ihren Fransenschal um den Hals. Mit einem kräftigen Ruck öffnen sie die große Tür. Sofort weht ein eisiger Wind herein, Schneeflocken wirbeln in das Wohnzimmer und die Seiten der Zeitung, die auf dem Tisch liegt, flattern wild umher. Da erreicht die Windböe auch Milly und Karli. Die kleinen Mäusekinder werden von einem Windstoß erfasst und können sich gerade noch rechtzeitig am Tischbein festklammern. Endlich wird die große Tür geschlossen und der Wind hört auf. Erleichtert sinken die beiden zu Boden. "Komm, lass uns schnell nach Hause laufen!" drängelt Karli. Aber Milly möchte unbedingt erfahren, worüber Henrike und Michael sich so gefreut haben. Sie fasst ihren weniger mutigen Bruder an der Hand und läuft mit ihm zum großen Fenster. Sofort strahlt ihnen der Glanz der weißen Schneedecke entgegen, die den Garten überzieht. Im Schnee bilden sich viele Fußspuren, denn die Geschwister tollen wild umher. Michael wirft einen Schneeball auf seine Schwester, doch Henrike reagiert schnell und weicht dem kalten Geschoss aus. Sie wirft sich auf ihren Bruder und versucht, ihn in den Schnee zu stürzen. Sie spielen noch lange weiter und den Mäusekindern wird das Zusehen nicht langweilig. Da hört Karli ein entsetztes Piepsen aus der Richtung des Mäuselochs. In der Tür steht, vor Schreck erstarrt, Molly Maus, die Mäusemutter. Milly merkt erst jetzt, wie lange sie schon am Fenster stehen. Eilig, aber nicht ohne sich vorsichtig in alle Richtungen umzublicken, laufen die Mäusekinder auf ihre ängstlich aussehende Mutter zu. Sie stürmen in das Mäuseloch und sind froh, wieder zu Hause in der sicheren Mäusewohnung zu sein, aber auch stolz auf ihr Abenteuer.

10. Dezember - Kekse backen

Die Mäusefamilie sitzt gerade beim Mittagessen als eine duftende kleine Wolke unter der Mäuselochtür durchzieht. Es riecht nach frischem Keksteig, Mandeln und Zimt. Ludwig, der Mäusevater, schnuppert. Er geht ein paar Schritte auf die Tür zu und beschließt, dem Duft zu folgen. "Esst nur weiter, ich bin bald zurück. Ich muss herausfinden was hier so köstlich riecht." Molly, die Mäusemutter schüttelt hilflos den Kopf. "Euer Vater!" sagt sie, "wenn es irgendwo etwas Süßes gibt kann er nicht widerstehen." Milly ahnt, dass die Mutter sich Sorgen macht. Schließlich ist es nicht ungefährlich das Mäuseloch zu verlassen. Besonders wenn Menschen in der Nähe sind. Doch sie weiß auch, dass sie sich um ihren Vater keine Sorgen machen braucht. Er wird sich schon nicht entdecken lassen. Während Milly sich Gedanken macht, ist Ludwig bereits in die Menschenküche gehuscht. Er kennt hier alle Verstecke. Nicht selten stibitzt er ein Stückchen Käse vom Tisch wenn gerade keiner hinsieht. Doch heute ist die Küche ausgefüllt von einem würzigen, weihnachtlichen Geruch. Henrike und Michael bereiten heute mit ihrer Mutter Weihnachtsplätzchen zu. Die Mutter rollt mit einem großen Nudelholz den Teig aus und die beiden Kinder stechen mit ihren Förmchen Kekse aus. Sie legen die noch ungebackenen Kekse vorsichtig auf ein Backblech und lassen bunte Streusel auf die Herzen und Sterne hinab rieseln. Da entdeckt Ludwig einen Teller mit fertigen Keksen. Leise trippelt der Mäuserich über den Küchenboden. Unbemerkt schafft er es, einen knusprigen Keks vom Teller zu mopsen. Beide Hände braucht er, um das feine Backwerk in die Mäusewohnung zu transportieren. Molly und die beiden Mäusekinder können ihren Augen nicht trauen als sie den Keks entdecken. Da werden sie bestimmt zwei Tage etwas zu knabbern haben!

11. Dezember - Ausflug ins Kinderzimmer

Heute Morgen hat Frau Wagner eine tolle Nachricht für Henrike und Michael. Ihre Oma Wilma wird sie über Weihnachten besuchen. Die Kinder freuen sich, denn sie sehen ihre Oma sehr selten. Sie wohnt in einer anderen Stadt. Noch heute Mittag wird sie mit dem Zug anreisen. Henrike und Michael dürfen mit zum Bahnhof kommen um Oma Wilma abzuholen. Henrike möchte gern ihr neues Kleid anziehen. Es ist lila und hat einen weißen Kragen. Die Mutter überredet sie, es für Weihnachten aufzuheben und heute etwas anderes zu tragen. Henrike besitzt mehrere hübsche Kleider. Doch sie holt ihre Lieblingsjeans aus dem Kleiderschrank. Als auch Michael fertig angezogen ist und die Familie gefrühstückt hat, machen sich alle auf den Weg. Das hört die Mäusefamilie. Die Mäuseeltern Molly und Ludwig erlauben ihren Kindern einen kleinen Ausflug in die Menschenwelt zu machen. Begeistert stürmen Milly und Karli zur Mäuselochtür. Vorsichtig vergewissern sich die beiden ob die Luft rein ist. Sie wissen genau wo sie zuerst hinlaufen möchten: In die Kinderzimmer von Henrike und Michael! Schnell erreichen sie die Treppe, die ins obere Geschoss des Hauses führt. Milly bildet mit beiden Händen eine Räuberleiter. Karli kann so auf den ersten Treppenabsatz klettern um dann seine Schwester heraufzuziehen. Genauso machen sie es bei allen anderen Stufen. Oben angekommen entdecken die Mäusekinder Henrikes Puppenhaus. Sie betreten es und machen es sich in den Puppenmöbeln bequem. Die Sessel und Stühle haben genau die richtige Größe. Noch eine Weile bewundert Milly das hübsch eingerichtete Haus und Karli spielt in Michaels Eisenbahn Schaffner. Nun wollen sie den Mäuseeltern von ihrem Erlebnis berichten und machen sich auf den Weg zurück in die Mäusewohnung. Diesmal ist die Treppe kein Hindernis, das Geländer lädt zu einer heiteren Rutschpartie ein!

12. Dezember - Besuch von Oma

Klopf, klopf, macht es an der Tür von Milly und Karli. Es ist Molly, die ihre Kinder zum Frühstück weckt. "Aufstehen, meine Mäuse! Euer Kakao wartet!" Gähnend drehen sich die beiden noch einmal im Bett um bevor sie schließlich verschlafen in die Küche gehen. Wie jeden Morgen wirft Karli, bevor er sich an den Tisch setzt, einen Blick aus dem Fenster der Mäuselochtür. Da entdeckt er Oma Wilma. Die Großmutter von Henrike und Michael sitzt in einem Sessel und hat eine Wolldecke über die Knie gelegt. In ihren Händen hält sie eine Zeitung. Auch Milly hat die Oma entdeckt. Genauso hat sie sich eine Oma immer vorgestellt. Ein gutmütiges, freundliches Gesicht umrandet von silbergrauem Haar das im Nacken zu einem Knoten gebunden ist. Auf der Nase trägt die alte Dame eine schmale Lesebrille. Während sie in der Zeitung blättert lächelt sie die meiste Zeit, manchmal runzelt sie kurz die Stirn. Milly möchte gern wissen, was in der Zeitung steht. Da kommt Henrike angelaufen und klettert auf Oma Wilmas Schoß. Sie hat ein Bilderbuch in der Hand. Und obwohl die Oma etwas erschöpft aussieht, legt sie die Zeitung beiseite und beginnt aus dem Buch vorzulesen. Henrike kuschelt sich in die Wolldecke und lauscht der Geschichte. Da kommt auch Michael und macht es sich auf dem Teppich neben Omas Sessel gemütlich. Milly ist sich sicher, dass Oma Wilma schöne Weihnachtslieder kennt und ist schon gespannt auf die nächsten Wochen. Bestimmt werden Henrike und Michael in der Weihnachtszeit viele schöne Tage mit ihrer Großmutter erleben!

13. Dezember - Keine Zeit

Heute hat Michael in seinem Kinderzimmer seinen Autoteppich ausgebreitet. Es sind Straßen darauf abgebildet und Häuser und Bäume. Es gibt auch eine Polizeiwache und eine Baustelle. Um die Baustelle herum hat Michael seine kleinen Bagger geparkt. Auch ein kleiner Kran steht da. Aus seiner Autokiste kramt Michael noch viele andere Autos hervor und baut sie auf dem Teppich auf. All seine Polizeiautos stehen um die Sparkasse herum. Hier hat es nämlich einen Banküberfall gegeben, stellt sich Michael vor. Der Bankräuber ist schon längst geflohen. Er hat einen roten Sportwagen gestohlen und fährt in Richtung Wald. Doch die Polizei ist ihm dicht auf den Fersen. Michael betrachtet stolz seine Autoteppichstadt. Er hat sich wirklich viel Mühe gegeben, all seine Autos aufzustellen. Einige stehen sogar am Badesee, weil woanders kein Platz mehr ist. Michael ruft seine Mutter um ihr alles zu zeigen. Er wartet eine Weile. Die Mutter kommt nicht. Er ruft noch einmal, diesmal etwas lauter. Als die Mutter immer noch nicht kommt, beschließt Michael, sie zu suchen. Doch im Wohnzimmer ist sie nicht. Und auch nicht im Schlafzimmer. Michael will seine Suche in der Küche fortsetzen. Aber die Tür ist verschlossen. Michael klopft. Die Küchentür öffnet sich einen Spalt und die Mutter streckt ihren Kopf heraus. "Mama komm, ich will dir etwas zeigen!" ruft Michael. Doch die Mutter erklärt sie habe keine Zeit. Sie habe viel zu tun. Michael ist enttäuscht. Doch er weiß auch, dass Eltern in der Zeit vor Weihnachten oft keine Zeit haben. Vielleicht telefonieren sie mit dem Weihnachtsmann oder fahren in den Wald um dem Weihnachtsmann den Wunschzettel zu bringen?

14. Dezember - Der dritte Advent

Die Mäusekinder Milly und Karli sitzen wie so oft in ihrem Lieblingssessel im Mäusewohnzimmer. Sie nennen ihn auch ihren Beobachtungsposten, denn von hier aus hat man einen tollen Blick durch das Fenster der Mäuselochtür in das Wohnzimmer der Familie Wagner. Heute sind Henrike und Michael damit beschäftigt ihre Wunschzettel für Weihnachten zu schreiben. Doch sie können sich nicht recht einigen, was auf die Liste soll. Michael wirkt verzweifelt: Was wünscht er sich bloß am meisten? Das ferngesteuerte Auto oder das Computerspiel? Und da gibt es noch diese großartige Ritterburg! Sie ist in einem Schaufenster aufgebaut vor dem er oft stehen bleibt um sie zu bewundern. Während Michael hin und her überlegt blättert seine Schwester in einem Spielwarenkatalog. Sie betrachtet die Puppen mit ihren Puppenkleidchen und Möbelchen und notiert sich Seitenzahlen auf einem Zettel. Milly kann die Kinder nicht verstehen. Sie blickt in das Wohnzimmer und sieht die große Spielzeugkiste voller Autos und Puppen vom letzten Weihnachten. Milly fragt sich, warum die Kinder jedes Jahr neue Spielsachen haben möchten wenn sie ihnen später doch nicht mehr gefallen. Bei der Mäusefamilie geht es Weihnachten viel bescheidener zu. Ludwig und Molly, die Mäuseeltern, stellen alle Weihnachtsgeschenke für ihre Kinder selbst her. Milly hat ihre Lieblingspuppe schon seit vielen Jahren und spielt immer noch sehr gern mit ihr. Jedes Jahr näht die Mutter ein neues Puppenkleidchen das Milly dann zu Weihnachten geschenkt bekommt. Und weil Karli im Winter immer so kalte Füße hat wünscht er sich dieses Jahr wieder ein Paar selbstgestrickte Socken

15. Dezember - Weihnachtsbasteln

Karli und Milly, die beiden Mäusekinder, sind neugierig. Was machen Henrike und Michael heute? Die Mäusekinder laufen zu ihrem Beobachtungsposten. Aus dem kleinen Fenster in der Tür können sie die beiden prompt entdecken. Mit ihrer Mutter sitzen sie am Wohnzimmertisch. Sie basteln goldene Weihnachtssterne aus glänzendem Papier. Die Mutter zeichnet die Sterne auf dem Papier vor. Henrike schneidet sie seht ordentlich entlang der Linie aus. Sie achtet gewissenhaft darauf, nicht über den Rand der Sterne zu schneiden. Michael befestigt mit dem Klebestift eine Schnur an den fertigen Sternen. Die Goldsterne sollen am Weihnachtsabend am Tannenbaum hängen. Schon ein ganzer Stapel fertiger Sterne liegt auf dem Stuhl neben Henrike. Milly überlegt, ob sie sich traut einen Stern zu stibitzen. Sie müsste blitzschnell und mäuschenleise zum Stuhl trippeln. Aber das ist zu gefährlich, die Kinder würden sie sicher bemerken. Da hört sie plötzlich Karli begeistert jubeln. Molly, die Mäusemutter, hat auf dem Küchentisch eine glänzende Folie ausgebreitet. Sie ist fast so schön wie die Sternenfolie von Henrike und Michael. In heller Schrift steht auf der Folie "Meiers Kekse sind die Besten". Karli denkt: Bestimmt hat Papa die Folie in einem Mülleimer gefunden. Aber das stört ihn nicht. Molly reicht ihren Kindern kleine Scheren und ein Töpfchen Klebe. Sofort können sie mit dem Basteln beginnen. Milly schneidet vorsichtig eine Sternschnuppe aus. Die wird sie über ihr Bett hängen, freut sie sich. Karli entscheidet sich für ein Rennauto. Obwohl das natürlich nicht weihnachtlich ist, sieht es sehr hübsch aus. Die beiden schneiden noch viele kleine Schmuckstücke aus. Sie hängen sie in der Mäusewohnung an die Wände bis es dort richtig weihnachtlich aussieht.

16. Dezember - Das Gedicht

Michael hat heute so gute Laune, dass er die ganze Welt umarmen möchte. Nur noch ein paar Tage bis Heiligabend! Auch Henrike ist in bester Weihnachtsstimmung. Ausgelassen hüpfen und tanzen die Kinder durch das Wohnzimmer. Da unterbricht der Vater ihr heiteres Spiel. Als er fragt: "Na, freut ihr euch auf Weihnachten?", jauchzen beide Kinder freudestrahlend: "Ja, und auf den Weihnachtsmann freuen wir uns am meisten!" "Habt ihr denn schon ein Gedicht gelernt?" Da fällt den beiden auf einmal ein, dass sie jedes Jahr ein Gedicht für den Weihnachtsmann aufsagen. Doch dieses Jahr haben Henrike und Michael nicht daran gedacht. Sie haben keines auswendig gelernt. Auch der Vater kennt kein Weihnachtsgedicht. Da hat Michael eine Idee: "Komm, wir fragen Oma! Sie weiß bestimmt ein gutes Gedicht!" Und tatsächlich, Oma Wilma kennt viele Gedichte. Sie fragt: "Möchtet ihr ein kurzes, ein mittleres oder ein langes Gedicht lernen?" Ein langes Gedicht möchten sie auf keinen Fall lernen. Ein kurzes Gedicht würde dem Weihnachtsmann glauben lassen, Henrike und Michael wären keine fleißigen Kinder. Sie entscheiden sich für ein mittellanges Gedicht. Oma Wilma rückt ihre Brille zurecht. Dann fängt sie an, das Gedicht aufzusagen:

"Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh` ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heil`ges Schauern!
wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt`s wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit!"

Henrike und Michael beginnen verzückt zu klatschen. "Dieses Gedicht wollen wir lernen!" rufen sie. "Gefällt es euch? Es ist von Joseph von Eichendorff. Ich kann es euch beibringen, wenn ihr möchtet." Die Kinder freuen sich und können es gar nicht abwarten, dem Weihnachtsmann dieses schöne Gedicht vorzutragen.

17. Dezember - Der Keller ist tabu

Milly und ihr Bruder Karli spielen im Mäusewohnzimmer mit ihren Murmeln. Sie haben kleine Kegel vor die Wand gestellt. Mit den Murmeln versuchen sie nun, so viele Kegel wie möglich umzuwerfen. Das ist nicht einfach, denn für eine kleine Maus sind Murmeln sehr groß und sehr schwer. Trotzdem haben die Mäusekinder viel Spaß an ihrem Spiel. Etwas stolz sind sie auch, schließlich haben sie es sich ganz allein ausgedacht. Milly kann sich nicht vorstellen, dass die Menschen auch ein so spaßiges Spiel haben. Wieder hat sie es geschafft, alle neun Kegel auf einmal umzuwerfen. Karli hat plötzlich keine Lust mehr und wirft seine Murmel in eine Ecke. "Das ist doch ein blödes Spiel!" ruft er. "Du bist nur beleidigt, weil ich immer gewinne, gib es zu!" jauchzt Milly, froh über ihren Sieg. Karli antwortet: "Gar nicht wahr. Lass uns lieber gucken, was Michael und Henrike heute machen." Rasch laufen beide zur Eingangstür des Mäuselochs und halten Ausschau. Sie können Henrike im Wohnzimmer entdecken. Da kommt auch schon Michael angelaufen und ruft: "Wir haben haben keinen Apfelsaft mehr! Was soll ich jetzt bloß trinken?" Henrike antwortet: "Schau doch mal im Keller nach!" Sofort macht Michael sich auf dem Weg zur Kellertreppe. Doch er kommt nicht weit. Aus der Küche kommt die Mutter geeilt und ruft: "Halt! Keiner geht in den Keller! Der Keller ist gesperrt!" "Aber ich wollte doch nur Apfelsaft…" entgegnet Karli zaghaft. Die Mutter sagt: "Ich hole dir den Saft. Du bleibst hier. Und denk daran: Der Keller ist tabu!" Michael und Henrike sehen sich fragend an. Doch die Mäusekinder haben sofort verstanden. Bestimmt sind im Keller Weihnachtsgeschenke versteckt.

18. Dezember - Einkaufen

Die Mäusekinder Milly und Karli sitzen schon eine Ewigkeit auf ihrem Beobachtungsposten. Doch bis jetzt ist noch nichts Spannendes passiert. Michael hat sich eine Zeichentrickserie im Fernsehen angeschaut. Henrike hat ihrer Lieblingspuppe viele kleine Zöpfe geflochten. Der Vater hat am Kamin seine Zeitung gelesen und die Mutter hat sehr lange telefoniert. Oma Wilma sitzt schon seit Stunden in ihrem Sessel und strickt. Jetzt sitzt Henrike am Tisch und schreibt eine Postkarte für ihre kranke Freundin Stefanie. Sie hatte sich vor einer Woche den Arm gebrochen. Henrike malt einen Weihnachtsmann auf die Karte und viele kleine Sternschnuppen. Stefanie wird sich sicher freuen, denkt Henrike. Milly gähnt. "Wann passiert denn endlich etwas?" fragt sie. Auch Karli ist gelangweilt. Da steht die Mutter plötzlich auf und sagt zum Vater: "Ich finde, es ist Zeit zum Einkaufen. Wollen wir losfahren?" Der Vater nickt und holt den Autoschlüssel. Michael und Henrike jubeln fröhlich: "Hurra, wir fahren Einkaufen!" Schon wollen die beiden sich ihre Schuhe und Mäntel anziehen, da bremst sie die Mutter. "Nein, ihr dürft heute leider nicht mitkommen. Papa und ich müssen allein einkaufen fahren. Ihr bleibt hier bei Oma Wilma. Seid schön artig!" "Was?" ruft Henrike enttäuscht, "wir dürfen nicht mit? Warum denn nicht? Was wollt ihr denn kaufen?" Die Mutter überlegt kurz. Dann sagt sie: "Einen neuen Rasenmäher. So, und jetzt keine Fragen mehr!" Schon sind die Eltern aus der Haustür verschwunden. Die Mäusekinder sehen sich an. Karli überlegt: Einen Rasenmäher? Jetzt im Winter? "Sicher hat die Mutter eine Notlüge gebraucht. Bestimmt kaufen die Eltern noch Geschenke ein." sagt Milly. Oma Wilma weiß, wie sie Henrike und Michael ablenken kann. Sie stimmt ein Weihnachtslied an, in das die beiden begeistert einfallen: "Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter..."

19. Dezember - Ein Geschenk für die Mäuseeltern

Es ist schon ziemlich spät am Morgen aber Milly und Karli liegen noch in ihren Betten. Die beiden Mäusekinder hecken einen Plan aus. Heute wollen sie das Weihnachtsgeschenk für ihre Eltern basteln. Milly hat schon eine Idee: "Also, wir malen ein ganz schickes Bild. Mit einer Weihnachtsmaus die einen dicken Bauch hat." "Oh ja, " wirft Karli ein, "die Maus soll in einem Schlitten sitzen und einen großen Sack voller Geschenke dabei haben!" "Und vor ihren Schlitten hat die Weihnachtsmaus viele kleine Flöhe gespannt", schlägt Milly vor. Karli ist einverstanden und beginnt, seine Malstifte zu suchen. Milly holt unter ihrem Bett einen Malblock hervor. Als Karli die Stifte schließlich findet, machen sie sich sofort ans Werk. Milly bemalt ein weißes Blatt Papier mit einer Winterlandschaft durch die der Schlitten der Weihnachtsmaus fährt. Karli zeichnet einen zugefrorenen See und viele Tannenbäume drum herum. Die Tannenspitzen malt er nicht aus, damit es aussieht, als liege Schnee darauf. Sie malen der Weihnachtsmaus einen roten Mantel und eine rote Mütze. Neben der Maus im Schlitten steht der prall gefüllte Geschenksack voller Päckchen und Geschenke. Auch einige Zuckerstangen und Nüsse zeichnen die Mäusekinder in den Sack. Die kleinen Flöhe, die den Schlitten der Weihnachtsmaus ziehen, tragen kleine rote Schals und Pudelmützen. Milly ist begeistert. Genauso hat sie sich das Bild vorgestellt. Es sieht toll aus. Auch Karli ist stolz auf das Kunstwerk. Die Eltern werden sich freuen. Vielleicht kann der Vater einen Rahmen basteln, dann kann das Bild an die Wand der Mäusewohnung gehängt werden.

20. Dezember - Ein Geschenk für Oma

Karli hockt hinter der Tür des Mauselochs. Er schaut in das Wohnzimmer der Familie Wagner und beobachtet, wie Oma Wilma ihren feinen Mantel überwirft und einen Hut aufsetzt. Was hat sie wohl vor? Henrike und Michael sitzen in einem Sessel und sehen sich gemeinsam ein großes, buntes Bilderbuch an. Die Oma erklärt ihnen, dass sie sich mit ihrer Freundin Elsbeth in der Stadt treffen möchte. Als Oma Wilma das Haus verlässt, springen Michael und Henrike auf und legen das Buch weg. Sie wollen ein Weihnachtsgeschenk für ihre Oma basteln. Der Vater hilft ihnen dabei. Es soll ein selbst gebastelter Bilderrahmen werden. Karli ist begeistert. So eine tolle Idee, denkt er. Der Vater holt einen Pappkarton und eine Schere. Auch einen Klebestift stellt er auf den Wohnzimmertisch. Henrike schneidet vier gleich große Streifen der Pappe ab. Michael klebt sie zusammen. "Schön vorsichtig!" sagt der Vater, "ihr müsst warten, bis die Klebe richtig trocken ist." Michael läuft in sein Zimmer und holt seine Farbstifte, schließlich soll es ein bunter Bilderrahmen werden. Gemeinsam malen die Kinder den Rahmen an. Henrike klebt ein paar Glitzersterne darauf. Der Vater lobt das Kunstwerk. "Das habt ihr aber hübsch gemacht! Oma Wilma wird sich freuen. Jetzt müssen wir nur noch ein schönes Foto von euch beiden aussuchen." Er holt das Fotoalbum aus dem Bücherregal und legt es auf den Tisch. Henrike schlägt das große Buch auf. Sie sieht niedliche Babyfotos von sich und Michael. Und die Bilder vom letzten Fasching. Michael war als Astronaut verkleidet und Henrike als Indianerin. Der Vater schlägt ein Foto aus dem Sommerurlaub vor. Es zeigt beide Kinder lachend auf einer grünen Wiese liegend. Im Hintergrund scheint die Sonne. Henrike findet das Bild toll, sie trägt nämlich ihren blauen Lieblinsrock. Auch Michael ist einverstanden. Mit großer Sorgfalt kleben die Geschwister das Foto hinter den Rahmen. Ein tolles Geschenk, finden sie.

21. Dezember - Der vierte Advent

Heute ist der vierte Advent. Endlich darf auch die vierte Kerze auf dem Adventskranz angezündet werden. Das darf Henrike übernehmen. Die Mutter reicht ihr die Streichhölzer. Es ist nicht leicht, aber nach einigen Versuchen schafft Henrike es, das Streichholz zu entzünden. Kurz darauf leuchten alle vier Kerzen. Auch heute ist der Kaffeetisch mit lauter köstlichen Dingen gedeckt. Es gibt einen Weihnachtsstollen und Bratäpfel. Für jeden hat die Mutter liebevoll einen kleinen Marzipanstern auf den Teller gelegt. Der Vater gießt Tee in die Tassen und alle lassen sich die Leckereien schmecken. Oma Wilma füllt sich ein großes Stück Stollen auf ihren Teller. "Wusstet ihr", fragt sie, "dass der Christstollen aus Sachsen kommt? Er wurde dort schon vor sehr langer Zeit gebacken. Im 14. Jahrhundert schmeckte er einem Bischof so gut, dass er den Bäckern erlaubte, die einzigen zu sein, die diesen Stollen backen durften. Dafür sollten sie ihm und später seinen Nachfolgern jedes Jahr zwei Weihnachtsstollen bringen Schon damals hat sich schnell verbreitet, dass der Dresdner Christstollen der beste ist." Oma Wilma steckt sich einen Happen in den Mund. Dann schmatzt sie: "Und ich muss sagen, der Bischof hatte recht. Dieser Stollen ist tatsächlich sehr gut!" Das finden auch Michael und Henrike. Das ganze Jahr freuen sie sich auf die Weihnachtszeit, weil es dann die herrlichsten Leckereien gibt. Besonders Henrike ist traurig, wenn es nach Weihnachten keine Lebkuchen und Zimtsterne mehr gibt. Sie hat sogar beschlossen, dieses Jahr von ihrem Taschengeld eine besonders große Schachtel Weihnachtsgebäck zu kaufen. Die will sie dann bis zum Sommer aufheben und an einem sonnigen Tag am Badesee genüsslich verzehren.

22. Dezember - Die Sorgen der Eltern

Der Tag ist zu Ende, Henrike und Michael liegen schon lange in ihren Betten. Im Haus der Familie Wagner ist nur noch ein Raum erhellt. In der Küche am Tisch sitzen die Eltern. Die Mutter hat die Ellenbogen aufgestellt und stützt den Kopf mit den Händen. Sie denkt nach: Hat sie auch nichts vergessen? In wenigen Tagen ist Weihnachten und ihre beiden Kinder freuen sich auf ein unvergessliches Fest. Wenn sie nun ein Geschenk nicht richtig eingekauft hat! Sie blickt auf ihren Notizblock. Sie hat Haken hinter die Dinge gesetzt, die sie schon erledigt hat. Nein, es fehlt nichts mehr. Der Vater überlegt: Morgen wird er den Weihnachtsbaum kaufen. Vielleicht möchten Michael und Henrike ihn begleiten? Er wird sie gleich beim Frühstück fragen. Schließlich soll ihnen der Baum gefallen. Jedes Jahr bemühen sich die Eltern für ihre Kinder alles möglichst perfekt vorzubereiten. Da fällt der Mutter ein, dass Henrike bestimmt ihr neues Kleid am Heiligabend anziehen möchte. `Kleid bügeln` schreibt sie auf ihre Liste. Und daneben `Knopf an Michaels Hose annähen`. Sie klappt den Block zu und versteckt ihn in einem der Küchenschränke. Erschöpft von den vielen Weihnachtsvorbereitungen seufzt die Mutter und lässt sich auf einen Stuhl fallen. Da öffnet sich die Küchentür und Oma Wilma erscheint im Raum. "Die Kinder schlafen tief und fest", sagt sie, "ich habe gerade noch einmal nach ihnen gesehen." Die Oma kocht einen Tee und setzt sich zu den Eltern an den Tisch. Fürsorglich sieht sie ihre Tochter und ihren Schwiegersohn an. Sie versucht die beiden aufzumuntern: "Macht euch keine Sorgen, es wird ein tolles Fest. Und ich bin ja auch noch da, ich werde euch helfen, wo ich kann."

23. Dezember - Schnell ins Versteck!

Heute spielen Henrike und Michael im Wohnzimmer mit ihren Autos, Tierfiguren und dem Segelschiff mit Rollen darunter. Henrike hat auch noch einige ihrer Kuscheltiere auf dem Teppich aufgebaut. Weil heute ein besonders kalter Tag ist hat der Vater das Feuer im Kamin entzündet. Im ganzen Raum ist es wohlig warm. Auch in der gemütlichen kleinen Mäusewohnung verbreitet der Kamin eine kuschelige Wärme. Das Mäusemädchen Milly hat sich in einen flauschigen Sessel gekuschelt und spielt mit ihrem kleinen roten Ball. Milly denkt über Weihnachten nach. Morgen ist es endlich soweit. Michael und Henrike freuen sich bestimmt sehr, denkt sie. Sie werden sicher eine Menge Geschenke bekommen. Milly und Karli bekommen zwar auch jedes Jahr ein kleines Geschenk, aber es geht viel bescheidener zu als bei den Menschen. Aber Milly weiß, dass ihre Eltern sich große Mühe geben, ihnen Weihnachten eine Freude zu bereiten. Da fällt ihr ein, dass sie noch gar nicht nachgesehen hat, was Michael und Henrike heute machen. "Komm Karli, " ruft sie ihren Bruder, "lass uns auf den Beobachtungsposten gehen!" Karli weiß sofort, was Milly meint. Gemeinsam klettern die Mäuse auf den Sessel, der am dichtesten an der Tür steht. Sofort können sie die Kinder sehen. Doch sie haben ihre Spielsachen auf der anderen Seite des Wohnzimmers aufgebaut, deshalb beschließen Karli und Milly aus der Mäuselochtür zu schauen. Milly öffnet die Tür einen Spalt. Als sie sich etwas hinauslehnt rollt plötzlich der kleine Ball aus der Tür! Sie ruft: "Oh nein, das wollte ich nicht! Hoffentlich entdecken sie uns nicht!" Doch Michael hat den Ball schon gesehen. Er stupst seine Schwester an und gemeinsam gehen sie auf das Mauseloch zu. Milly und Karli lassen vor Schreck die Tür offen und verstecken sich mit klopfendem Herzen hinter einem Sessel. Als sie vorsichtig zur Tür schauen sind die Kinder schon wieder weg. "So ein Glück, " sagt Milly, "die beiden haben uns nicht entdeckt!"

24. Dezember - Heiligabend

Schneeflocken wirbeln vom Himmel. Sie bedecken die Stadt mit einer glitzernden, weißen Decke. Die Straßen sind leer, heute geht niemand `raus. Durch die Winterluft tönt nur das Läuten der Kirchturmglocken. Alle Fenster sind hell erleuchtet, durch die Eisblumen an den Scheiben scheint das Licht. Im Haus von Familie Wagner flackert ein Feuer im Kamin. Und unter einen herrlich geschmückten Weihnachtsbaum warten liebevoll verpackte Geschenke auf die Bescherung. Doch das können Michael und Henrike nur ahnen. Die beiden Kinder sitzen aufgeregt in der Küche. Sie wissen genau, dass sie am Heiligabend erst ins Wohnzimmer dürfen, wenn von drinnen ein Glöckchen läutet. Nun schauen sie ihrer Mutter zu, die gemeinsam mit Oma Wilma das Weihnachtsessen zubereitet. Ähnlich geht es in der kleinen Mäusewohnung neben dem Kamin zu. Milly und Karli sind in ihrem Zimmer. Die Tür zum Mäusewohnzimmer ist zugesperrt. Milly wundert sich. So einen Aufwand haben die Mäuseeltern an Weihnachten noch nie betrieben. Erwartungsvoll und mit einem freudigen Funkeln in den Augen lauschen die beiden Mäusekinder. Vielleicht können sie etwas hören. Tatsächlich, ein helles Glöckchen erklingt. Ludwig, der Mäusevater öffnet die Tür. "Schnell, ihr kleinen Mäuse, kommt! Die Weihnachtsmaus war da!" ruft er seinen Kindern zu. Eilig stürmen Milly und Karli ins Wohnzimmer. Der Raum erstrahlt hell im Licht vieler Kerzen. In der Ecke steht ein herrlicher Tannenbaum, der mit vielen goldenen Schleifen geschmückt ist. Auf seiner Spitze prangt ein kleiner, goldener Engel. Überrascht bleiben die Mäusekinder in der Tür stehen. Mit offenen Mündern bewundern sie den Baum. Erstaunt entdecken sie die vielen kleinen Päckchen, die unter dem Weihnachtsbaum liegen. "Sind die etwa für uns?" findet Milly als erste die Sprache wieder. "Natürlich, " antworten die Eltern, "wenn ihr mögt, könnt ihr gleich mit dem Auspacken beginnen!" Eifrig machen sich Milly und Karli daran, die Geschenke zu begutachten. Auf kleinen silbernen Kärtchen stehen ihre Namen. Karli wickelt sein erstes Päckchen aus. Als er das Geschenkpapier hastig aufgerissen hat, hält er ein kleines hölzernes Flugzeug in der Hand. Milly packt währenddessen einen kleinen Puppenkleiderschank aus. Hier kann sie all die Kleider ihrer Lieblingspuppe unterbringen. Es folgen noch einige herrliche Geschenke. Als Milly uns Karli alles ausgepackt haben, sind sie die glücklichsten kleinen Mäuse der Welt. Da fällt ihnen ein, dass sie auch etwas für ihre Eltern vorbereitet haben. Milly holt das selbst gemalte Bild. Sie hat es heute Morgen aufgerollt und eine Schleife darum gewickelt. Molly und Ludwig finden das Bild wunderschön und wollen es im Wohnzimmer aufhängen. Nach einem leckeren Weihnachtsessen beschließen die Mäuse, dem Fest der Familie Wagner zuzusehen. Als sie aus der Mäuselochtür blicken, können sie die ganze Familie um den Weihnachtsbaum versammelt sehen. Henrike und Michael haben ihre neuen Spielsachen aufgebaut und sehen sehr glücklich aus. Zusammen mit ihren Eltern und Oma Wilma singen sie Weihnachtslieder. Plötzlich bemerken die Mäuse ein großes Stück Käse vor ihrer Tür. Es ist eine hübsche Schleife darumgewickelt. Die Mäusefamilie schiebt den Käse gemeinsam in die Mäusewohnung. Als Milly und Karli dabei einen Blick auf Michael und Henrike werfen, zwinkern die ihnen zu. "Dann haben sie uns also doch bemerkt!" sagt Milly und nascht ein Stück von dem köstlichen Käse. Alle Bewohner des Hauses, auch die ganz kleinen, werde sich noch viele Jahre an ein wunderschönes Weihnachtsfest erinnern.

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