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Zitat aus dem Artikel:
Des Königs Weihnacht

Beitrag vom 15.12.2010, 12:31 --- Poet --- : 248

Des Königs Weihnacht      <--- klicken für "schöne" Version mit Grafik
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Des Königs Weihnacht
[i:76f8dfa984](Ottokar Kernstock)[/i:76f8dfa984]

Als einst im Marmorsaale in der Vasallen Kreis
Geweilt beim Weihnachtsmahle der königliche Greis,
Rief einer von den Gästen: "Ihr Herrn, denkt nach und nennt
Von Euren Weihnachtsfesten das schönste, das Ihr kennt."

"Die Nacht war's," sprach der eine, "da mir - o seliger Traum! -
Zum erstenmal die Meine geschmückt den Lichterbaum."
Der pries das Festgeschmeide der ersten Tanne laut,
Auf das in heller Freude sein jauchzend Kind geschaut.

"Zuhöchst", gestand ein dritter, "ist mir das Christfest wert,
An dem voll Huld zum Ritter mich schlug des Königs Schwert."
So mit beredtem Munde gab jeder Gast ringsum
Vom schönsten Christfest Kunde. Der König nur blieb stumm.

"Willst Du die Weihnachtsfeier", begann der Kanzellar,
"Nicht künden, Herr, die teuer wie keine sonst Dir war?"
Die Mettenglocken klangen - der länderreiche Mann
Saß lauschend, traumbefangen; dann hub er zögernd an:

"Es war im Jahr des Krieges, des Unglücks und der Schmach,
Als das Juwel des Sieges aus meiner Krone brach.
Die Krone selber wankte auf meinem Königshaupt,
Das lecke Staatsschiff schwankte im Sturme mastberaubt.

Die Bösen waren verschworen, mein gutes Volk verhetzt,
Das Spiel - es schien verloren, der König matt gesetzt. -
Mich menschenscheu begrabend im tiefsten Waldesschoß,
Ritt ich am Heiligen Abend nach, Weidlust' auf mein Schloß.

Da traf ich plötzlich mitten im überschneiten Wald -
Ich war wohl irr geritten - ein Kirchlein grau und alt.
Umsaust von weißen Flöckchen stand's mutterseelenallein;
Es lud ein heis'res Glöckchen zum Amt der Mette ein.

Ich stieg von meinem Schecken und trat durch das Portal.
Verwittert waren die Decken, die Wände feucht und kahl;
Von Stümperhand gezimmert sah ich ein Kripplein steh'n,
Verstaubt und halb zertrümmert, wie ich noch keins geseh'n.

Und in dem morschen Spindlein lag hüllenlos und bleich
Das ärmste Jesuskindlein in meinem Königreich.
Es fiel auf seine Glieder der Ampel flackernd' Licht -
Mir war, als hüb's die Lider und säh' mir ins Gesicht

Mit Augen wie zwei Sonnen und spräche: Hör' mir zu!
Auch ich trug stolze Kronen, viel stolzere als du.
Der Macht bin ich enteignet, mein Herrscherstab zerbrach,
Mein Volk hat mich verleugnet, die Hasser stell'n mir nach.

Steh' still, steh' still ein wenig und hab' der Mahnung acht:
Die Macht ist's nicht, o König, die einen König macht!
Im Unglück, in der Blöße, besiegt, verfolgt, verschmäht,
Zeigt sich die wahre Größe der echten Majestät.

So hat das Kind geredet. Ich stürzte auf die Knie
Und hab zu Gott gebetet so brünstig wie noch nie.
Es sprudelten die Quellen der Tränen heiß und jäh,
Und mit den heißen Wellen zerrann mein heißes Weh. . .

Drauß' schwieg des Wetters Toben, still war's ums Haus des Herrn;
Im klaren Äther droben stand leuchtend Stern an Stern. -
Das war, sprach heimwärts trabend, ich leise vor mich hin,
Der schönste Weihnachtsabend, seitdem ich König bin."

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